Bonn für Spitzenplatz nominiert: Dörner fährt nach Berlin

Auch Meckenheim und Bad Honnef mit Top-Ergebnissen eingeladen – OB Dörner: Freude über Ergebnis, aber: „Wir stehen noch am Anfang“

Gute Nachrichten für Bonn aus Berlin: Beim bundesweiten Fahrradklimatest 2022 des ADFC und des Bundesverkehrsministeriums hat die Bundesstadt einen großen Sprung nach vorn gemacht. Deshalb wurde Oberbürgermeisterin Katja Dörner zur Auszeichnungsveranstaltung nach Berlin eingeladen. Das teile der ADFC-Bundesverband der Stadt und dem ADFC-Kreisverband mit. Das genaue Ergebnis ist noch nicht bekannt, aber nach Berlin werden nur Kommunen eingeladen, die bundesweit Spitzenplätze einnehmen oder ihr Ergebnis weit überdurchschnittlich verbessert haben. Das genaue Ergebnis wird am 24. April 2023 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz und Preisverleihung des ADFC und des Bundesverkehrsministeriums bekannt gegeben. „Wir freuen uns sehr über die Nominierung. Das ist eine Bestätigung für unsere Anstrengungen der letzten beiden Jahre, den Radverkehr in Bonn attraktiver und vor allem sicherer zu machen“, antwortete OB Dörner dem ADFC-Kreisverband. „Klar ist aber auch, dass wir noch am Anfang stehen: Unser Ziel ist ein durchgängiges und sicheres Radwegenetz für ganz Bonn, auf dem auch Kinder und ältere Menschen sich sicher und komfortabel durch die Stadt bewegen können.“

Auch die Bürgermeister von Meckenheim und Bad Honnef, Holger Jung und Otto Neuhoff, sind nach Berlin eingeladen. Meckenheim hatte schon 2020 glänzend abgeschnitten und in seiner Städtekategorie den 1. Platz in NRW und den 2. Platz bundesweit erreicht. Eine Überraschung ist die Einladung für Bad Honnef. Die Stadt hatte 2020 mit der Schulnote 4,51 den vorletzten Platz im Rhein-Sieg-Kreis erreicht und lag bundesweit von 415 Kommunen zwischen 20.000 und 50.000 Einwohner nur auf Rang 401. Inzwischen hat Bad Honnef ein Fahrradkonzept entwickelt und die ersten Maßnahmen umgesetzt. Umlaufsperren wurden durch Bodenwellen ersetzt, Poller entschärft, ein Marketingkonzept „Radmomente“ entwickelt, selbst auf Hauptstraßen Radstreifen angelegt, loben die Bad Honnefer ADFC-Sprecher Bernhard Steinhaus und Lars Düerkop.

Weniger überrascht ist der Meckenheimer ADFC-Sprecher Hans-Peter Eckart, dass Meckenheim erneut bundesweit ein Spitzenposition einnimmt. Denn die Stadt baut ihr teilweise autofreies Radroutennetz weiter aus, ein neues Baugebiet wird vom Start weg ans Netz angeschlossen und mit ausreichend Abstellanlagen ausgestattet. Das Verleihsystem wird weiter ausgebaut, lobt Eckart.

Dass die Radverkehrsmaßnahmen in Bonn durch die Radfahrer honoriert werden, freut Bernhard Meier, 2. Vorsitzender des ADFC Bonn/Rhein-Sieg: „Wir sind gespannt auf die Detailauswertung. Die Nominierung muss für die gesamte Stadt Ansporn sein, noch zügiger und konsequenter die Verkehrswende voranzutreiben“, so Meier. Bonn hatte 2020 die Schulnote 4,2 erreicht und landete von 26 Großstädten zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern im Mittelfeld auf Rang 14. Der Sieger Karlsruhe hatte 2020 eine Note von 3,1 knapp vor Münster mit 3,2. Die Bewertung für Bonn hat sich offenbar so verbessert, dass Dörner nun Bonn in Berlin auf der Preisverleihung vertreten darf.

Bei der ADFC-Pressekonferenz 2021 hatte OB Dörner angekündigt: „Die Note von 4,2 ist eine riesige Herausforderung; die Aufholjagd ist eingeläutet.“ Annette Quaedvlieg, 1. Vorsitzende des ADFC Bonn/Rhein-Sieg: „Die Aufholjagd zeitigt Erfolge. Es gibt Ergebnisse in Sachen Fahrradfreundlichkeit, die von den Bürgerinnen der Stadt positiv wahrgenommen und bewertet werden.“

Der 10. ADFC-Fahrradklimatest fand vom 1. September bis zum 30. November 2022 statt. Bundesweit nahmen 245.000 Radfahrer in Deutschland teil, in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Euskirchen waren es über 5100 Teilnehmer. Über 1100 Städte aus sechs Ortgrößengruppen haben die geforderte Mindestteilnehmerzahl erreicht und sind so in die Wertung für das Städteranking gekommen. Neben Bonn haben alle 19 Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis erstmals die Mindestteilnahmezahl erreicht, im Kreis Euskirchen sind es vier Kommunen.


https://bornheim.adfc.de/neuigkeit/bonn-fuer-spitzenplatz-nominiert-doerner-faehrt-nach-berlin

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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